Awareness-Arbeit

Awareness-Arbeit von Die Linke im Stadtverband Koblenz

Alle Menschen, die in der Linken Koblenz aktiv sind, können sich in Fällen von erlebter sexualisierter Gewalt (physisch wie psychisch), Übergriffen diskriminierender und ausgrenzender Art, Benachteiligungen sowie verschiedenster sozialer Problematiken, die innerhalb des Parteilebens erlebt werden oder entstehen, an die/den Awareness-Beauftragte/n wenden.

Die/der Awareness-Beauftragte ist auch Ansprechperson für Menschen, die über das eigene problembelastete Verhalten sprechen möchten.

Ziele der Awareness-Arbeit

In ihren Zielen richtet sich die Awareness-Arbeit der Linken Koblenz am Prinzip „Kollektiver Verantwortungsübernahme“ aus. Es geht nicht nur darum, auf einen Fall z.B. sexistischer Gewalt zu reagieren, sondern um eine aktive und dauerhafte Politik, die eine gleichberechtigte Teilhabe aller stärkt, das heißt: Aus Vorfällen sollen alle lernen sowie die Partei selbst, die wir als ‚lernende Organisation‘ verstehen. Awareness-Arbeit beschränkt sich also nicht nur auf die/den Awareness-Beauftragte/n, sondern ist Aufgabe aller.

Wir unterscheiden zwei Ziele:

1) Mit der Awareness-Arbeit soll Raum und Zeit für die Reflexion für Menschen geschaffen werden, die von den genannten Vorfällen betroffen sind sowie nach Möglichkeit eine interne Aufarbeitung angeregt, die sich strukturell auf das Parteileben ausweiten kann, sodass die genannten Vorfälle zukünftig weniger wahrscheinlich passieren können.

2)Insgesamt soll eine Kommunikations- und Umgangskultur etabliert werden, die von Geschlechtergleichheit, Gewaltfreiheit und gegenseitigem Respekt geprägt ist sowie Teilhabe umfänglich ermöglicht. Dazu gehört es, kollektive Bewusstheit für verschiedene Diskriminierungsformen sowie gesellschaftliche Ungleichheiten zu schaffen.

Aufgaben der/des Awareness-Beauftragten

Als Mitglied von Die Linke übernimmt die/der Awareness-Beauftragte im Ehrenamt Verantwortung für die Bewusstwerdung und sukzessive Veränderung ausgrenzender und gewaltvoller Praktiken der Organisationsstruktur sowie der Mitglieder. Wichtig ist, dass die/der Awareness-Beauftragte/r keine psychologische Betreuung ersetzt oder dazu da ist, einen Richterspruch zu fällen. Vielmehr bietet sie/er als Ansprechperson einzelnen Personen die Möglichkeit einer gemeinsamen Reflexion und Hilfestellung zum weiteren Vorgehen an. Die/der Awareness-Beauftragte bietet Unterstützung an, die aktive Bearbeitung liegt in der Hand der Beteiligten.

1) Betroffenenperspektive einnehmen, Selbstbestimmung fördern

In der Awareness-Arbeit verfolgen wir das Prinzip, die Perspektive von Betroffenen einzunehmen und dieser Geltung zu verschaffen sowie ihre Selbstbestimmung zu fördern. Denn unsere Gesellschaft ist davon geprägt, dass Betroffenenperspektiven kaum Gehör finden, Betroffene aus Angst, eine Opfer-Täter-Umkehr zu erleben, schweigen und sich z.B. aus dem Parteileben zurückziehen, wohingegen Täter*innen häufig wie gewohnt am Parteileben partizipieren. Diese gefährliche Dynamik muss im Kontext von patriarchaler Macht- und Gewaltausübung betrachtet werden, in der sexistische Gewalt zur Machtsicherung genutzt wird. Um diese patriarchalen Praktiken zu durchbrechen, dürfen sexistische Übergriffe nicht weiter bagatellisiert werden. Ein erster Schritt dazu ist, Awareness-Arbeit in das Parteileben zu verankern und Betroffenenperspektiven zu stärken.

2) Achtsamkeit bei Parteiveranstaltungen

Die/der Awareness-Beauftragte ist achtsam dafür, ob auf Veranstaltungen und Zusammenkünften der Linkspartei in Koblenz Menschen z.B. Ausgrenzungen erfahren und sorgt dafür, dass ein interner Diskurs über Änderungsmöglichkeiten entsteht. Bei größeren Veranstaltungen ist die/der Awareness-Beauftragte dafür verantwortlich, Awareness-Arbeit bereit zu stellen. Diese Aufgabe ist jedoch nur im Kollektiv möglich.

3) Weiterbildung und Vernetzung

Die/der Awareness-Beauftragte hat die Aufgabe, bildend zu wirken, indem sie/er auf entsprechende Workshops aufmerksam macht oder ggf. selbst Angebote organisiert/abhält. Hilfreich ist hierbei eine Vernetzung mit Akteur*innen auf innerparteilicher als auch außerparteilicher Ebene insbesondere in der eigenen Region, die sich mit dem Aufgabenfeld Awareness beschäftigen.

Kontakt

Die/der Awareness-Beauftragte verpflichtet sich zur Vertraulichkeit. In Absprache mit den Anfragenden werden die Fälle anonym und nach ihren Bedingungen behandelt.

E-Mail:

Betroffene Personen können sich an die/den Awareness-Beauftragte/n über folgende Email-Adresse melden: awareness@die-linke-koblenz.de

Offene Sprechstunde:

Jeden ersten Dienstag im Monat von 17-19:00 Uhr im Projektladen (Rathauspassage 9, 56068 Koblenz)

Termin nach Vereinbarung:

Per Email können auch Termine außerhalb der Sprechstunde ausgemacht werden.

Awareness-Arbeit

In einfacher Sprache

Awareness bedeutet, dass sich Menschen rücksichtsvoll verhalten. 

Es sollen sich alle Menschen wohl fühlen und mit machen können bei Die Linke. Deswegen gibt es Personen die sich darum kümmern.

Am Anfang von unseren Veranstaltungen stellt sich die Awareness-Beauftragte Person vor.  An diese Person kann man sich wenden, wenn man Gewalt erlebt. Oder Ausgrenzung. Oder du hast Gewalt oder Ausgrenzungen bei anderen gesehen.
Vielleicht möchtest du von dem Erlebnis erzählen.
Wir helfen dir. Wir beraten dich.
Wir überlegen zusammen: Wie geht es weiter? Was kannst du jetzt tun?
Die Beratung ist vertraulich.
Das bedeutet, du musst deinen Namen nicht sagen.
Nur, wenn du das möchtest.
Wir erzählen niemandem deinen Namen. Wir erzählen nicht, was du zu uns sagst. Nur, wenn du das möchtest.

Wir unterstützen dich. Wir halten zu dir. Du kannst zu uns kommen.

Egal, welches Geschlecht du hast.
Egal, mit wem du gern Sex hast.
Egal, wie alt du bist.
Egal, wo du her·kommst.

Du kannst während der Veranstaltung mit der Awarenessperson sprechen. Du kannst auch am ersten Dienstag im Monat, zwischen 17 Uhr und 19 Uhr in den Projektladen kommen.  

Die Awarenessperson hat noch andere Aufgaben. 
Sie setzt sich für Menschen mit Behinderung ein. Für Frauenrechte.
Für die Rechte queerer Menschen.
Gegen Rassismus.
Dafür organisiert sie Veranstaltungen. 
Bei diesen Veranstaltungen lernt man rücksichtsvoll zu sein.